Geschichte

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Der Reitverein Oberland wurde am 24. November 1889 in Wald gegründet. Die aktiven Reiter zu jener Zeit waren vorwiegend gut situierte Bürger und Angehörige einer berittenen Truppengattung in der Armee. Dem Grossteil der Bevölkerung erlaubten es die finanziellen Verhältnisse nicht, ein Reitpferd für die Freizeitgestaltung zu erwerben und zu unterhalten. Für die Angehörigen der berittenen Truppen bestand die Möglichkeit, am Ende der Rekrutenschule vom Bund ein Pferd zu erwerben, mit welchem dann der weitere Militärdienst zu absolvieren war. Diese Pferde wurden Eidgenossen genannt.

Hintergrund

Manche Turn-, Schützen- und Gesangsvereine wurden in derselben Zeit gegründet wie der Reitverein Oberland. Betrachtet man die Vereinsgründungen in der Schweiz, dann fällt gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine Anhäufung von Gründungen auf. Der zentrale Grund liegt in der Gründung des Bundesstaates mit der Bundesverfassung von 1848. Daraus ergeben sich zwei Aspekte, die zum Vereinsleben veranlasst haben. Einerseits die gewonnene individuelle Freiheit der Landbevölkerung, die positiven Einfluss auf das kulturelle und gesellschaftliche Leben hatte, und andererseits die allgemeine Wehrpflicht. Das Milizsystem verlangte von den Armeeangehörigen, dass sie sich auch ausserdienstlich in Form hielten. Gerade eine Kavallerie konnte nur dann einsatzbereit sein, wenn die Pferde in guter Verfassung und die Reiter geübt und routiniert waren. Die Reitvereine nahmen eine zentrale Aufgabe in der Ausbildung und Förderung der Kavallerieangehörigen war. Jeder Dragoner hatte eine gewisse Anzahl Vereinsübungen zu besuchen.

Die ersten Vereinsjahre

Im Zeitpunkt der Gründung zählte der Reitverein Oberland zwölf Mitglieder. Die ersten Vereinsjahre gestalteten sich als sehr schwierig. Die Mitgliederzahl ging zurück. Die Vorstandsmitglieder waren demotiviert und nahmen ihre Aufgaben oft nicht war. Dem Reitverein stellten sich damals praktisch dieselben Herausforderungen wie heute. Die Juniorenförderung und der Bau und Unterhalt geeigneter Reitplätze. Bereits in den Anfängen des Vereins wurde engagiert versucht, junge Reiter in den Verein zu bringen. Es wurde schnell erkannt, dass der Reitverein Oberland ohne motivierten Nachwuchs nicht bestehen konnte. Die jungen Mitglieder wurden sogleich in die Vereinsführung miteinbezogen. 1897 wurde der 25jährige Albert Rebsamen zum Präsidenten gewählt. Aufgrund persönlichen Differenzen trat er jedoch ein Jahr später als Präsident zurück und begann mit der Planung einer Reithalle in Rüti.

Die alte Reithalle

Die Projektierung der Reithalle ging sehr schnell voran. Während des Jahres 1898 wurde sie geplant, aufgestellt und am 18. Dezember eingeweiht. Zum Zeitpunkt des Baubeginns war nicht der Reitverein die Bauherrschaft, sondern die Mitglieder aus Rüti unter der Führung von Albert Rebsamen. Erst als der Bau der Reithalle schon weit fortgeschritten war beschloss die Generalversammlung, dass der Reitverein die Reitanlage übernimmt und betreibt. Falls es nicht zu einer Übernahme durch den Verein gekommen wäre, hätten die Mitglieder aus Rüti die Anlage betrieben. Diese Reithalle wurde bis ins Jahr 2005 aktiv benutzt. Während dieser Zeit wurde manches Projekt für den Bau einer neuen Reitanlage ausgearbeitet. Seit 1968 befasste man sich mit dem Gedanken, die alte Reithalle zu verkaufen und an einem anderen Standort eine neue Halle zu errichten. Bis 1976 versuchte man an insgesamt fünf Standorten eine Reitanlage zu bauen. Die Projekte scheiterten infolge Beschwerden von Landanstösser, fehlender Konsens mit der Gemeinde Rüti als Partnerin und infolge von baurechtlichen Schwierigkeiten (Zonenplan und Naturschutzgebiet).

Sitz- und Namensaenderung

1908 wurde an der Generalversammlung des Reitvereins Oberland die Statuten geändert, der Sitz von Wald nach Rüti verlegt und der Name leicht geändert. Seit diesem Zeitpunkt lautet der Name Reitverein Zürcher Oberland. Die Sitzverlegung kommt daher, dass sich die Mitglieder aus Wald zwei Jahre zuvor abgespalten haben. Unter der Leitung des ehemaligen Gründerpräsidenten des Reitvereins Oberland, Julius Honegger-Spoerry, wurde der Reitclub Wald gegründet und eine eigene Reithalle gebaut.

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Amazonen im Reitverein

In den 50er Jahren wurde erstmals über die Aufnahme von Frauen in den Reitverein diskutiert. 1958 beschloss die Generalversammlung, die Aufnahme von Damen noch etwas hinauszuzögern. Das Thema verlor offenbar wieder an Bedeutung. Per 1. Januar 1961 trat die erste Amazone dem Reitverein bei. Damit war ein historischer Durchbruch gelungen. Im Jahre 1964 waren schon acht Amazonen unter den Aktivmitgliedern. Dies waren jedoch nicht die ersten Damen, die an den Reiterübungen teilnahmen. Frau Altwegg-Kägi war die erste Amazone, der es in den 30er Jahren gelang, in dieser Männergesellschaft Fuss zu fassen. Sie nahm an den Reiterübungen sowie an den Gesellschaftlichen Anlässen teil. Eine Mitgliedschaft stand jedoch ausser Diskussion.